Immobilien als Kapitalanlage: Eine umfassende Übersicht zu Rendite, Steuern & Top-Tipps

Investitionen in Immobilien gehören zu den sichersten und beständigsten Möglichkeiten, Vermögen aufzubauen. Doch bevor man in eine Immobilie investiert, sollten verschiedene Faktoren sorgfältig abgewogen werden. Dieser Blog-Beitrag bietet eine umfassende Anleitung für alle, die Immobilien als Kapitalanlage nutzen möchten, und beleuchtet wichtige Aspekte wie die Renditeberechnung, steuerliche Optimierung und potenzielle Wertsteigerungen.

Kapitalanlage

1. Warum Immobilien als Kapitalanlage?

Immobilien bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen Anlageformen:

  • Stabile Renditen: Immobilien sind weniger volatil als Aktienmärkte und bieten in der Regel stabile Erträge in Form von Mieteinnahmen.
  • Wertsteigerung: Der Immobilienmarkt zeigt langfristig eine Tendenz zur Wertsteigerung, besonders in gefragten Lagen.
  • Inflationsschutz: Immobilien gelten als inflationssichere Anlage, da die Mieteinnahmen und der Immobilienwert in der Regel mit der Inflation steigen.
  • Steuerliche Vorteile: Abschreibungen und Absetzbarkeit von Finanzierungskosten bieten Möglichkeiten zur steuerlichen Optimierung.

2. Die 10 wichtigsten Dinge, auf die Sie achten müssen, bevor Sie eine Immobilie kaufen

  1. Lage, Lage, Lage: Die Lage ist der entscheidende Faktor für den langfristigen Wert einer Immobilie. Achten Sie auf die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, die Nähe zu Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und die allgemeine Lebensqualität des Viertels
  2. Zustand der Immobilie: Eine gründliche Überprüfung der Bausubstanz und eventueller Sanierungsbedarfe ist unerlässlich. Unvorhergesehene Renovierungskosten können die Rendite erheblich schmälern.
  3. Marktentwicklung: Analysieren Sie die Preisentwicklung in der Region und prüfen Sie, ob der Immobilienmarkt dort stabil ist oder gar ein Wachstumspotential hat.
  4. Mietpreisspiegel: Recherchieren Sie den lokalen Mietspiegel, um eine realistische Einschätzung der zu erwartenden Mieteinnahmen zu bekommen.
  5. Nebenkosten: Neben dem Kaufpreis fallen diverse Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklergebühren an. Diese sollten in die Kalkulation unbedingt einbezogen werden.
  6. Finanzierung: Eine solide Finanzierung ist das A und O. Achten Sie auf günstige Zinssätze, Tilgungsraten und eventuelle Sondertilgungsmöglichkeiten.
  7. Steuerliche Vorteile: Immobilieninvestitionen bieten steuerliche Vorteile wie Abschreibungen und die Möglichkeit, Renovierungskosten abzusetzen. Eine genaue Planung kann hier viel Geld sparen.
  8. Vermietungsrisiko: Berücksichtigen Sie das Risiko von Leerstand und säumigen Mietern. Eine gute Bonitätsprüfung der Mieter und eine Absicherung gegen Mietausfall sind ratsam.
  9. Instandhaltung: Planen Sie langfristig die Kosten für Instandhaltung und Reparaturen ein. Eine gut gepflegte Immobilie erhält nicht nur ihren Wert, sondern steigert ihn oft.
  10. Exit-Strategie: Überlegen Sie sich, wie lange Sie die Immobilie halten möchten und welche Strategie Sie im Falle eines Verkaufs verfolgen.

3. Wie berechnet man die Brutto- und Netto-Rendite?

Bei der Investition in Immobilien ist es entscheidend, zwischen Brutto- und Netto-Rendite zu unterscheiden. Die Brutto-Rendite gibt an, wie viel Rendite eine Immobilie vor Abzug von Kosten und Steuern generiert. Sie berechnet sich wie folgt:

Brutto-Rendite = (Jahresmieteinnahmen / Gesamtkosten) x 100

Die Netto-Rendite hingegen berücksichtigt alle anfallenden Kosten und Steuern und zeigt, was am Ende tatsächlich übrig bleibt:

Netto-Rendite = (Jahresmieteinnahmen – laufende Kosten + Steuerabzug) / Gesamtkosten

Um zu verstehen, wie rentabel eine Immobilieninvestition tatsächlich ist, sind detaillierte Berechnungen notwendig.

Im Folgenden werden 3 Bespielrechnungen dargestellt, wie sich die Brutto- sowie die Netto-Rendite berechnen lassen. Wir betrachten hierfür drei Szenarien: 

  • den Kauf einer 2-Zimmer-Wohnung
  • den Kauf eines Mehrfamilienhauses mit 10 Einheiten und 6 Garagen 
  • den Kauf eines Einfamilienhauses
Beispiel 1: Kauf einer 2-Zimmer-Wohnung
 

Annahmen:

  • Kaufpreis: 300.000 €
  • Grunderwerbsteuer (3,5 %): 10.500 €
  • Notar- und Grundbuchkosten (1,5 %): 4.500 €
  • Maklergebühren (3,57 %): 10.710 €
  • Renovierungskosten: 10.000 €
  • Mieteinnahmen pro Monat: 800 €
  • Finanzierung: 80 % des Kaufpreises, Zins: 2 %, Tilgung: 2 %
 

Somit ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von 335.710 €.

 

Brutto-Rendite: 

Brutto-Rendite = (Jahresmieteinnahmen / Gesamtkosten) x 100
= (9.600 € / 335.710 €) x 100
= 2,86 %

Netto-Rendite (nach Steuern): 

Nach Abzug von laufenden Kosten (Instandhaltung, Verwaltung) und Berücksichtigung von Steuervorteilen durch Abschreibung (2 % jährlich auf den Gebäudeanteil von 80 % des Kaufpreises) ergibt sich eine Netto-Rendite.

Netto-Rendite = (Jahresmieteinnahmen – laufende Kosten + Steuerabzug) / Gesamtkosten
= (9.600 € – 2.000 € + 4.800 € Steuerabzug) / 335.710 €
= 3,66 %

Beispiel 2: Kauf eines Mehrfamilienhauses mit 10 Einheiten und 6 Garagen
 

Annahmen:

  • Kaufpreis: 2.000.000 €
  • Grunderwerbsteuer (3,5 %): 70.000 €
  • Notar- und Grundbuchkosten (1,5 %): 30.000 €
  • Maklergebühren (3,57 %): 71.400 €
  • Renovierungskosten: 100.000 €
  • Mieteinnahmen pro Monat (gesamt): 12.000 €
  • Finanzierung: 70 % des Kaufpreises, Zins: 1,8 %, Tilgung: 2 %

 

Somit ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von 2.271.400 €.

Brutto-Rendite:

Brutto-Rendite = (Jahresmieteinnahmen / Gesamtkosten) x 100
= (144.000 € / 2.271.400 €) x 100
= 6,34 %

Netto-Rendite (nach Steuern):

Angenommen, laufende Kosten betragen 20.000 € jährlich und der steuerliche Abzug durch Abschreibungen liegt bei 30.000 €.

Netto-Rendite = (144.000 € – 20.000 € + 30.000 €) / 2.271.400 €
= 6,70 %

Beispiel 2: Kauf eines Einfamilienhauses

Annahmen:

  • Kaufpreis: 500.000 €
  • Grunderwerbsteuer (3,5 %): 17.500 €
  • Notar- und Grundbuchkosten (1,5 %): 7.500 €
  • Maklergebühren (3,57 %): 17.850 €
  • Renovierungskosten: 20.000 €
  • Mieteinnahmen pro Monat: 1.500 €
  • Finanzierung: 75 % des Kaufpreises, Zins: 2 %, Tilgung: 2 %

Somit ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von 562.850 €.

Brutto-Rendite:

Brutto-Rendite = (Jahresmieteinnahmen / Gesamtkosten) x 100
= (18.000 € / 562.850 €) x 100
= 3,20 %

Netto-Rendite (nach Steuern):

Angenommen, laufende Kosten betragen 4.000 € jährlich und der steuerliche Abzug durch Abschreibungen liegt bei 8.000 €.

Netto-Rendite = (18.000 € – 4.000 € + 8.000 €) / 562.850 €
= 3,90 %

Die Spekulationssteuer ist ein wichtiger Faktor bei der Immobilieninvestition. Wenn Sie eine Immobilie innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf verkaufen, müssen Sie auf den Gewinn Spekulationssteuer zahlen. Nach Ablauf dieser Frist entfällt die Steuerpflicht, was bedeutet, dass Sie den Gewinn steuerfrei einstreichen können.

Wann fällt die Spekulationssteuer an?

Die Spekulationssteuer wird unter folgenden Bedingungen fällig:
  1. Verkauf innerhalb von zehn Jahren: Wenn Sie eine Immobilie innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf verkaufen und dabei einen Gewinn erzielen, müssen Sie diesen Gewinn versteuern.
  2. Selbstnutzung: Wenn Sie die Immobilie selbst genutzt haben, entfällt die Spekulationssteuer unter bestimmten Bedingungen. Das bedeutet, dass Sie die Immobilie in den letzten beiden Kalenderjahren und im Verkaufsjahr selbst als Hauptwohnsitz genutzt haben müssen.
  3. Erbschaften und Schenkungen: Bei geerbten oder geschenkten Immobilien wird die Spekulationsfrist vom ursprünglichen Erwerb des Erblassers oder Schenkers übernommen. Das bedeutet, dass die zehn Jahre ab dem ursprünglichen Kaufdatum gezählt werden.

5. Steuerliche Optimierung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Immobilien steuerlich zu optimieren:

  • Abschreibungen: Investoren können den Gebäudeanteil der Immobilie über 50 Jahre mit jährlich 2 % abschreiben. Bei älteren Immobilien kann eine kürzere Abschreibungsdauer in Frage kommen.
  • Absetzbarkeit von Finanzierungskosten: Zinsen für die Immobilienfinanzierung können als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden.
  • Abschreibung von Renovierungskosten: Kosten für Instandhaltung und Modernisierung können sofort oder über mehrere Jahre verteilt abgeschrieben werden.

Ein Steuerberater kann helfen, die beste Strategie für Ihre spezifische Situation zu entwickeln.

6. Immobilien als Altersvorsorge

Eine Immobilie kann ein wertvoller Baustein der Altersvorsorge sein. Einerseits generiert sie regelmäßige Einnahmen durch Vermietung, andererseits kann sie im Alter als schuldenfreies Eigenheim dienen.

Der Wert der Immobilie bleibt in der Regel stabil oder steigt sogar, was bedeutet, dass sie im Ruhestand eine sichere Einkommensquelle oder eine wertvolle Reserve darstellt.

Altersvorsorge

7. Immobilienfinanzierung und Hebelwirkung

Die Hebelwirkung (Leverage) ist ein zentrales Konzept bei Immobilieninvestitionen. Sie ermöglicht es, mit einem relativ kleinen Eigenkapital eine deutlich größere Investition zu tätigen. Zum Beispiel können Sie eine Immobilie im Wert von 300.000 € mit nur 60.000 € Eigenkapital erwerben, wenn Sie den Rest finanzieren. Die Mieteinnahmen decken im Idealfall die Kreditraten und generieren zusätzlich Einnahmen, während der Wert der Immobilie steigt.

8. Risiken bei Immobilieninvestitionen

Wie jede Investition ist auch die Anlage in Immobilien nicht ohne Risiken:

  • Marktrisiken: Immobilienpreise können fallen, was zu Verlusten führt.
  • Leerstand: Keine Mieteinnahmen bei unvermieteten Objekten.
  • Zinsänderungen: Steigende Zinsen können die Finanzierungskosten erhöhen.
  • Instandhaltungsrisiken: Unvorhergesehene Reparaturen können teuer werden.

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